Möchte mich heute zum endgültigen Abschluss der Feierlichkeiten noch den beiden größten Hypes des Jahres 2012 widmen. Die da waren: die Alabama Shakes und Jake Bugg.

Alabama Shakes – die Band, von der plötzlich alle geredet haben.
In der Tat ist es so: Wenn man das Debüt-Album des Quartetts aus Athens/Alabama auflegt, kommt sofort dieser Hammersong Hold On, der so klingt als wäre Janis Joplin von den Toten auferstanden, hätte kurz darauf die ebenfalls gerade aus dem Sarg bzw. dem Delirium gekrochenen Black Crowes getroffen, die hätten gesagt:
„Was? Dich gibt’s auch wieder, alte Schachtel? Is ja’n Ding! Lass uns doch was zusammen machen.“, und also geschah’s.
Doch leider war’s das dann auch schon, mehr oder weniger.
Der Rest der Scheibe kommt, wenn nicht sang- und klang-, dann zumindest saft- und kraft-, um nicht zu sagen be- und langlos daher.
Anyway, a good song is a good song.
Und ein Hype eben nur ein Hype.

Deutlich mehr Potenzial legt dann doch der blutjunge englische Songwriter Jake Bugg auf die Waagschale, so eine Art Alex Turner 2.0.
Nur dass der leider nicht in einer prima Kapelle spielt, sondern sein Glück solo versucht.
Deshalb und wegen seiner prägnanten Stimme wurde er zumeist mit der Gießkanne des Herrn, Mister Bob Düllen, verglichen. Das liegt einerseits nahe, ist aber andererseits auch irreführend, denn in seinen besten Momenten klingt er eher wie ein junger Lee Mavers, und das ist gut so. Der Bugg im Hause erspart den Zimmermann, und Two Fingers ist sozusagen einer der schönsten The La’s-Songs der vergangenen 30 Jahre.
Jake Bugg ist aus Nottingham und hat zumindest das Zeug, zu einer Art Robin Hood der britischen Folk-Szene zu reifen. Und der Hype war groß genug, ihn bis auf Platz 1 der Album-Charts auf der Insel zu katapultieren. Hoffen wir, dass er, anders als Mavers, mehr als ein Album pro Karriere hinbekommt.

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