Dass Grönemeyer notorisch und seit jeher bei seinen Vocals die vocals weglässt – ein alter Hut. Dabei kommt das Wort Vokal, wie die Wikipedia weiß, doch vom lateinischen „vocalis“, was treffend musikalisch nichts anderes bedeutet als „tönender Buchstabe“.

Weitaus besser begriffen haben das die kanadische Düster-Indie-Rocker von Suuns, die daher lieber gleich einen zu viel in ihren Bandnamen eingebaut haben. Erstmals wurden sie hier im Blog lobend erwähnt, und unlängst erschien ihr neuer Longplayer Hold/Still. Auf Albumlänge machen sie den Hörer schnell ein wenig müürbe – zu freud- und auch substanzlos ist das ganze dann insgesamt doch für wirklich großes Kino. Aber Reinhören sei auf jeden Fall angeraten.

Ebenfalls mit voll geblähtem Gaumensegel kommen DIIV aus Brooklyn daher, und deren m.E. schönster Song Druun, auf dem neuen Album Oshin netterweise gleich in zwei Versionen vertreten, vermag dann folgerichtig doppelt mit einem feinen Doppelvokal zu protzen.
Vokale sind „Phone“ (erneut Wikipedia). Und siehe da: am besten, man hört Suuns und DIIV mit Phones und, haha, selbst laut.

Edit (August 2016):
Hab‘ da wohl was durcheinander gebracht. Oshin hieß das Debütalbum von Diiv. Darauf der verlinkte Song.
Das neue heißt Is The Is Are und das kann man auch hören, wenn’s denn sein muss…

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