Bevor es bewegte Bilder gibt, hier noch ein weiteres Fotodokument* von der Lesung – diesmal mit beigefügter Synchronisation:
„Einen wunderschönen guten Abend.
Heute präsentiere ich Ihnen das schon länger angedrohte Pamphlet zum Thema: Die Rettung des Flusshumors.“
Meine Damen und Herren, liebe Niger,
wir, die GRF (Gesellschaft zur Rettung des Flusshumors) haben es uns zur Aufgabe gemacht, der vom Aussterben bedrohten Humorspezies des gemeinen Flusswitzes in diesen schwierigen Zeiten beizustehen und stützend unter die Arme zu greifen.
Schon vor gut 15 Jahren nahmen sich die Lassie Singers in ihrem Song „Stadt Land Verbrechen“ auf ironische Art und Weise der Tatsache an, dass Mädels bei Stadt Land Fluss nie irgendwelche Flüsse wissen. Inzwischen hat sich die Situation drastisch verschärft.
Nicht nur, dass die Jugendlichen heutzutage Ilm allgemeinen mit der Orografie auf Kriegsfuß stehen, nein, insbesondere das Level der geographischen Alzgemeinbildung ist nurmehr ein kinziges Niedrigniveau – Hauptruhrsache der Zerstörung der Lebensgrundlagen unseres goldenen Flusshumors.
Und wahrlich ein Grund zum Shannon!
Es geht zum Beispiel um herrliche Pointen wie die folgende:
(bitte in rheinischem Dialekt sprechen)
„Neulich stand ich in Russland am Ufer von sonem Fluss.
Ich dacht‘ es wär der Don, aber da Irtysch.“
Auf derlei Schenkelklopfer können und wollen wir doch nicht verzichten, meine Damen und Herren, Oder?
Aber: können wir wirklich etwas tun?
Und Ob!
Es gilt, die Jugendlichen schon frühzeitig auf Ihrem Bildungsweg zu sensibilisieren und für das Thema Flüsse zu begeistern. Schon in der Grundschule trennt sich die Spree vom Weizen und spätestens in der Pubertät müssen wir die jungen Leute abholen und für mäandere Dinge begeistern als die aufreibende Suche nach dem inneren Gleichgewicht (Jingtse und Jangtse), der Unsitte, sich in dur und
Mol dauernd berieseln zu lassen, und einen um sich greifenden Nilismus, dem es beinahe ausschließlich noch darum geht, Samstag nachts soviel wie möglich Indus zu haben.
Die GRF hat zu diesem Behufe T-Shirts und Buttons mit markigen Promotionsprüchen wie
„Flüsse: voll Inn!“,
„Ich bin Avon-Berater“
„Küss meine Lippe, Mademosel!“ und
„Jedem die Seine!“
drucken lassen – letztere zwei geschickte Versuche, mit der Anspielung auf das bei jungen Leuten verlässlich beliebte rhein-raus-Spiel
(gier! lech!) die Klientel zu catchen.
Amurs Flammenpfeil sei Dank.
(siehe auch: „Schatz, spielen wir Müglitz und Müglinde?“,
Schatz, liest Du mir aus dem Brahmaputra vor?“ etc.)
Für unsere Plakatwerbung gelang es uns, einige berühmte Fußballspieler als Werbeträger mit ins Boot (sic!) zu holen:
Marne Friedrich, Memel Schoth und Rhone Bratfeth.
Fürwahr ein Isarenstreich, doch,
diese Bemekong sei erlaubt, damit ist es natürlich nicht getan.
Dank unseres innovativen Fjord-Message-Services können sich die Teenager jetzt wöchentlich die illerneuesten Trentflüsse aufs Wye-Phone oder den Poto-Mac schicken lassen.
Und unser Tuning-Kurs für tibergelegte Sportwagen richtet sich insbesondere an die technikbegeisterten und pregelgesteuerten männlichen Heranweichselnden.
So was war noch Nidda!
Aber Vorsicht! Es sind bereits die ersten Raubkopien unserer Merch-Artikel im Umlauf – so ist nun mal der Ganges der Dinge.
Sollten Ihnen also T-Shirts auffallen mit halbgaren und pädagogisch unzureichenden Slogans wie:
„Jennisei von Gut und Böse“ oder
„Total clever: Salzach und Pfeffer!“
warthen Sie nicht, sondern geben Sie uns umgehend Bescheid.
Dnjepr, Schlepper, Bauernfänger lauern überall, und gehören schnellstmöglich mit einem kräftigen Schuss vor den Bug abgestraft. Etsch!
Wir Mainen: mit kolosSaalen Maasnahmen und Emsiger Popaganda für FließgeWeser Aller Art, niveauFul da und dort Kongonial platziert, lässt sich der (GElbe-)Flusshumor Wol gar noch retten.
gez.: Vaclav Havel
*Bild wurde nachcoloradoriert.
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