Gestern, als mein gewohnt eloquenter und für alle Zuhörer selbstverständlich gewinnbringender Redeschwall kurz ins Stocken geriet, weil ich an einer Substantivierung von „störrisch“ scheiterte; als ich also ratlos in die kleine Runde blickte und frug, ob denn jemand diesbezüglich Rat wisse, weil „Störrischkeit“ es ja wohl irgendwie nicht sein könne, da wurde mir der nette Vorschlag „Större“ unterbreitet.
Das ist angenehm prägnant und trifft’s auch lautmalerisch ziemlich gut.
Alle Anwesenden waren entsprechend zufrieden, und das neue Wort wurde jovial und mit einem Schulterklopfen in den aktiven Wortschatz aufgenommen.

Ich möchte nun darüber hinaus vorschlagen, dass auch die verwandten Worte „Starrsinn“ durch „Starre“ und „Sturheit“ durch „Sturre“ ersetzt werden, so dass Ihnen, liebe Leser, in Zukunft die Wahlmöglichkeit zur Verfügung steht, auf etwaige Angriffe gegen Ihre liebgewonnenen Alltagsdogmen, mal mit Större, mal mit Starre und mal mit Sturre zu reagieren.

Zusatzplus: damit wir nicht vergessen, dass ein gesundes Maß an Selbstkritik und Einsicht zumeist nicht unsympathisch wirken, steht „Större“ phonetisch in enger Verwandtschaft zu den ebenfalls äußerst negativ konnotierten Begriffen „Plörre“ und (Doris) „Dörrie“.

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