Obacht ist geboten, sollte man sich in asiatischen Gefilden aufhalten. An jeder Straßenecke stehen dort bekanntlich windige Gestalten, die einem mit treuem Mandelaugenaufschlag Original-Rolex-Uhren, Original-Lagerfeld-Klamotten und noch so einige weitere total originale Original-Kostbarkeiten aus meist chinesischer resp. hongkongianischer Plagiatsfabrikation anbieten – jeweils zu nahezu unglaublichen Spottpreisen.
Doch der Ärger ist natürlich vorprogrammiert: Der Tand ist von minderster Qualität und hinter dem ganzen Schwindel stecken die blutigen Klauen der Triaden.

Natürlich war es da nur eine Frage der Zeit bis auch der Musikmarkt (Wok-Musik) unter die Räder kam, und so manche Original-Pink-Floyd-CD (The Chinese Wall) entpuppte sich schnell als blecherne Peking-Oper mit Löhlen-Amps aus der Ming-Dynastie.

Seit neuestem sind nun auch unlizensierte GABI-MOHNBROT-Raubkopien im Umlauf.
Wenn Ihnen also demnächst Ihr örtlicher Billigzigarettendealer nebenbei noch eine CD mit dem vielversprechenden Titel „Flöhlingslolle“ unterjubeln möchte, seien Sie skeptisch!
Die Nachmachplatten lassen sich nämlich durch einige Druck- und Produktionsfehler schon von außen leicht identifizieren:
Wo sich auf dem Original-Cover ein lediglich mit einem Handtuch bekleideter, sympathischer Adonis befindet, welcher eine Gitarre schleudert, ist auf dem Plagiat ein älterer Herr im Judo-Anzug (Carl Douglas) zu sehen, der eine Mao-Fidel schwingt.
Ferner sind einige Liedtitel falsch. Die Songs

  1. Das Leben ist ein langel gelbel Fluß,
  2. Dla Chanasan mat dam Kantlabass,
  3. Del Shanghaifisch, del hat Zähne,
  4. Schlitzpissels flom Hell

sowie die Ballade

    Baby, wie wäl’s mit nel Paltie Deng Xiao Ping-Pong?

befinden sich nämlich in Wirklichkeit gar nicht auf der CD.
Und statt Hells Bells wurde mit Dog Eat Dog (hier: Man Eat Dog) ein anderer AC/DC-Klassiker gecovelt.

Fallen Sie also lieber nicht auf den faulen Zauber rein, sondern bestellen Sie statt dessen hier das unvergleichliche, wirkliche und einzige Original-Album Ihrer Lieblings-Kulturrevolutionäre.
Denn eins muss man uns ja objektiv zugestehen:
It’s a GREAT leap backwards!

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