Es ist immer wieder frappierend, was Menschen in der Lage sind,
NICHT zu kennen/wissen.
So musste ich unlängst zur Kenntnis nehmen, dass es Bewohner des deutschen Sprachraums gibt, die das Kufstein-Lied nicht kennen.
Das hat mich tatsächlich umgehauen. Ich dachte, das Kufstein-Lied sei in etwa doppelt so bekannt wie der Name der Bundeskanzlerin, aber da habe ich meine Mitbürger mal wieder gnadenlos unterschätzt.
Nun, selbstredend werde ich hier niemanden öffentlich ob dieser ja möglicherweise segensreichen Wissenslücke kompromittieren; so etwas schickt sich nicht und außerdem ist es ja unter Umständen durchaus beneidenswert, wenn man von gewissen Dingen ein Leben lang verschont bleibt. Merke: Nicht jedes Wissen ist auch wissenswert.
Da es sich aber eben doch um einen integralen Bestandteil des deutschen Kulturunguts handelt, sei Ihnen allen hier die ultimative Chance gegeben, eventuelle Kleinkindurlaubserinnerungen ein wenig aufzufrischen.
Und das gleich noch in Person des unangetasteten Jodelkönigs, Grandmaster Franz L.L. Lang. Beachten Sie bitte insbesondere den unfassbar strunzschlecht gereimten Text sowie das operativ fixierte Quadratgrinsen des Kings.

Und da Jodeln einfach gar zu schön ist, überzeugen Sie sich bitte noch hier, dass man auch als Südostasiate…
Takeo Ischi nennt sich der gute Mann, und folgerichtig tanzt dann hier auch die ganze Zeit eine Ische mit durchs Bild.
Die darf die große Trommel bedienen – „Heute hau’n wir [schließlich] auf die Pauke“ (Tony Marshall) – und so ähnlich dürfte es auch aussehen, wenn sie einen Schlagball wirft.
Ob der goldgelben Nase, die sich Herr Ischi vermutlich mit solchem Scheiß inzwischen verdient hat, mag er sich fühlen „wie ein Schlitzohr unter lauter Chinesen“ (H.R. Kunze).
Das ist aber auch wirklich großes Theater.
Und alle Menschen dort im Publikum sind meine Eltern!

Dass auch sehr simpler Humor mein Herz durchaus hin und wieder zu erfreuen vermag, dafür soll noch jenes kleine Video einen netten Beweis liefern. Zumal es darüber hinaus belegt, dass auch die musikalischen Vorlieben der etwas jüngeren Generation nicht grundsätzlich über jeden kulturkritischen Zweifel erhaben sind.
Und dass man auch weitaus schlechter jodeln kann als die Herren Lang und Ischi.

Falls Sie jetzt auf den Geschmack gekommen sind:
Natürlich kann man im Internet auch Jodeln lernen. Im Internet kann man schließlich alles.
Und weil ich ob solcherlei Musikantenstadl-Geschichten doch auch selbst häufig zwischen hysterischem Lachanfall und purem Entsetzen hin- und hergerissen bin, sei zu guter Letzt noch auf ein altes deutsches Lehrstück in zweifelsfrei niveaugesicherter Comedy-Kultur verlinkt.
Aber das kennen Sie ja sowieso alle.
Genau wie die Perle. Die Perle Tirols.

Admin