Toll, in dieser Überschrift enden alle Worte auf den gleichen zwei Buchstaben. Linguisten sprechen diesbezüglich von einem semireziproken Stabreim. Also, jedenfalls könnte man sich vorstellen, dass sie das tun. Die Linguisten.
Anyway, ich hatte gute Mär versprochen, m.a.W., ich wollte mal ein Album aus 2012 loben, und also, ramtatatamtatatam, surprise surprise, it’s:
The All-American Rejects!
Eine Band, die sich nunmehr auch schon seit über 10 Jahren redlich müht, mal ein größeres Stück von der fetten Ruhmtorte abzubekommen, aber bislang, größtenteils zu Recht, meistens leer ausging.
Vermutlich haben die Jungs in ihrer Jugend in Oklahoma Green Day gehört, und das hat ihrer Musik natürlich eher geschadet als genutzt.
Die ersten beiden Alben waren viel zu amerikanisch, zu College-Rock-mäßig, zu pennälerhaft, zu medioker.
Auf dem dritten versuchten sie sich erstmals an einer Art Weiterentwicklung, aber leider ohne Kompass, ohne erkennbares Konzept, ohne Fortune.
Um so überraschender, dass ihr 2012er Album Kids In The Street nun tatsächlich ziemlich knorke geworden ist.
Eine nicht unwesentliche Rolle dürfte dabei Produzent Greg Wells gespielt haben, der bisher hauptsächlich durch die Zusammenarbeit mit Mika, Adele, Katy Perry und One Republic (die mit It’s Too Late To Apologize) in Erscheinung getreten ist – allesamt nicht gerade Ikonen des Teenie-Punks.
Und irgendwie klingt dann auch das ganze Album so ein bißchen wie eine Mischung aus Green Day und Mika. So etwas könnte verheerend enden, ist im vorliegenden Fall aber auf erstaunliche Weise gut gegangen. Zuckersüße Popmelodeien zu einfachsten Akkordfolgen, aber immer mit einer überraschenden Arrangement-Idee im Ärmel, und dabei niemals aufdringlich Formatradio-orientiert, sondern bisweilen eher angenehm zurückhaltend.
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch – hier wird keineswegs das Rad neu erfunden oder gar ein großes ebensolches geschwungen. Die Platte ist mitnichten herausragend, sie ist okay und eigentlich nichts besonderes. Aber alle 12 Songs sind sympathisch, und das Hören bereitet zwar keinen Genuss aber Spaß. Und das ist, verglichen mit all den Nieten aus dem vorangegangenen Musikbeitrag, doch zumindest mal ein Ausrufezeichen wert.
Irgendwas zu verlinken ist, wie immer in diesen YouTube-vs.-Gema-verseuchten Zeiten, schwierig, aber (wie oft bei guten Alben) es ist auch nicht leicht, einen einzelnen herausragenden Song dingfest zu machen. Hören Sie lieber auf itunes das gesamte Album mal durch – 1:30 Minuten reichen ja bei Popmusik im allgemeinen völlig aus, um sich einen guten Überblick zu verschaffen.
Na schön, hier ist zumindest mal die Single, aber die Scheibe ist glücklicherweise sehr abwechslungsreich, so dass der Song jetzt nicht unbedingt als typisch missverstanden werden sollte.

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