Die Q ist der Meinung, Neon Bible von Arcade Fire sei die beste Platte des Jahres 2007. Nun, ich möchte mich diesbezüglich gerade nicht festlegen – ich überlege noch, sozusagen – schließlich ist das Jahr ja auch noch gar nicht ganz zu Ende…
In der Liste der Q, das sei hier im Dienste Ihrer Inspiration nicht verschwiegen, folgen auf den Plätzen zwei bis fünf: The White Stripes, Arctic Monkeys, Radiohead sowie The Good, The Bad & The Queen.
Doch zurück zu Arcade Fire: Ob Nummer 1 oder nicht – auf alle Fälle eine tolle Band, und wer bisher noch nicht zu den Jüngern gehört, kann sich hier einen ersten Überblick verschaffen. Mit Rebellion haben die Herrschaften übrigens das seltene Kunststück fertig gebracht, eine Hit-Single zu produzieren, die länger als fünf Minuten ist.
Überhaupt verdankt die Band einen Großteil ihres Charmes, einer bockigen, kunststudentesken Merkwürdigkeit, die im Grunde jede sich bietende Chance nutzt, Dinge zu tun, die Plattenfirmenmenschen die Haare zu Berge stehen lassen: die fotofeindlich-hohe Anzahl an festen Bandmitgliedern, die selbsverständliche Unsexiness der weiblichen Musikerinnen, ein schräger Klamottentick (nennen wir den Stil vorläufig, äh, arty-bizarr), die ständigen Versuche, Konzerte an höchstmöglich rockunkompatiblen Orten zu geben sowie die erwähnte Überlänge der meisten Titel, um nur ein paar der sympathischen Eigenheiten zu nennen.
Allerdings stammt Rebellion vom Vorgängeralbum Funeral, und das ist womöglich auch der Hauptgrund, warum ich die Heiligsprechung der Edelgasbibel heute noch verweigere. Mich dünkt, dass keiner der neuen Songs die zwei, drei Highlights von Funeral zu toppen vermag. Egal, schnuppern Sie hier und staunen Sie hier. Darf man schon gutfinden das.

Noch zwei nette Geschichten am Rande: Beim Festival in Glastonbury („atrocious, swamp-like conditions“) enterte Regine Chassagne die Bühne kurzerhand in Gummistiefeln zum roten Glitzerröckchen.
Und angesichts der aktuellen Ära der inflationären Verbreitung von handygefilmten Selfmade-Videos auf Portalen wie YouTube, wusste Sänger Win Butler die Zeitläufte auf folgende, nette Weise zu charakrerisieren:

That’s the awesome thing about this age – every historical event that happens in our time has someone, all distorted and in the background, shouting, „Goddammit! Fucking terrorists!“ or „Shit, dude! It’s a tsunami!“

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