Es wird Herbst. Und das ist zwar metereologisch beklagenswert, doch es ist auch, in der Musik wie in der Landwirtschaft, die Zeit, in der die Ernte eingefahren wird. Unmengen von neuen Platten sind auch dieses Jahr im September erschienen und für den Oktober angekündigt. Und natürlich sind einige dabei, für die sich dieser Blog interessieren sollte. Mehr als für Landwirtschaft jedenfalls.
Im September waren es u.a. Warpaint, Bon Iver und die ollen Pixies, die ein neues Pferd ins Rennen schickten.
Bon Iver, notorisch hochgelobt, dürfte in vermutlich allen Jahrescharts wieder auftauchen. Vielleicht auch in meinen. Warpaint schafften das vor zwei Jahren bereits – sie werden dieses Jahr scheitern.
Das Pixies-Album wurde von der Kritikerschar ziemlich verrissen, was vermutlich an einer übertrieben hohen Erwartungshaltung lag. Warum eigentlich? Die Pixies können ja nichts für den Hype, den die Indie-Szene seit jeher um sie strickt, sie waren nie mehr als eine ganz okaye Band, und so ist auch das neue Album Head Carrier: ganz okay.

Im Oktober erwartet uns eine große Britpop-Offensive mit u.a. Kaiser Chiefs, Feeder, Kate Tempest und Two Door Cinema Club. Auch in Deutschland wurde produziert und erzeugt – The Notwist und die unsäglichen Sportfreunde Stiller waren fleißig. Tocotronics Dirk von Loffzoff hat mit den Beatsteaks den Abspann-Song zu Fatih Akins leider nur mittelprächtiger Tschick-Verfilmung aufgenommen. Und auch aus Übersee kommt einiges auf uns zu: Jimmy Eat World, Beck, Conor Oberst. Selbst Korn gibt es noch resp. wieder.

In alle bereits verfügbaren Tracks habe ich reingehört und in einige können Sie das nun auch gleich machen:
Bon Iver – 715 Creeks
Bon Iver – 8 (circles)
Die Songs haben alle lustige Titel mit jeweils einer Zahl und vielen Sonderzeichen, die ich jetzt zu faul war, auf der Tastatur zu suchen. Der zweite Song ist ein bißchen eine Gratwanderung zwischen „Oh, der sympathische Justin und seine ergreifenden Balladen“ und „Touch down in the land of the Delta Blues“, aber sei’s drum.

Feeder – Eskimo
A propos Gratwanderung. Feeder waren schon immer so eine. Zwischen eingängigem, mitreißendem Britpop und Proll-Rock. Hat sich offenbar nicht allzuviel dran geändert. Genaueres zum neuen Album, wie auch zu denen der Kaiser Chiefs und Two Door Cinema Club, gibt es hier, sobald sie komplett draußen sind.

Pixies – Classic Masher
Beatsteaks vs. Dirk v. Lowtzow – French Disko

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