Nun ist es schon wieder Dezember. Das ist der Monat, in welchem diesem Blog seit jeher die Aufgabe zufällt, die besten Songs des Jahres zu küren.
Also schnell noch ein paar letzte Bewerber ins Rennen geschickt:

Konstantin Gropper alias Get Well Soon ist ein Künstler, den man schon immer gerne gut gefunden hätte. Hauptsächlich weil er seinen Songs regelmäßig putzige Namen gibt wie If This Hat Is Missing I Have Gone Hunting.
Leider machte er einem das Gutfinden bislang ziemlich schwer – die Musik war halt irgendwie nix. Glücklicherweise hat sich das zumindest auf einer von gleich drei neuen EPs (The Lufhansa Heist) ein wenig geändert. Opener The 4:3 Days wäre sogar ein lupenreiner Popsong, würde nicht zum Schluss der erlösende dritte Refrain fehlen. Ein merkwürdiges Manko, das sich wie ein roter Faden durch das Album zieht. Denn auch A Night At The Rififi-Bar und The Pope Washed My Feet In Prison verfügen über gute Hooks, die aber leider ein wenig zu dezent eingesetzt werden. Es ist ja grundsätzlich begrüßenswert, wenn Musiker die Schicklichkeit besitzen, uns die goldene Idee nicht total platt und aufdringlich um die Ohren zu hauen, aber man kann es eben auch untertreiben.
Links gibt es noch keine – hören Sie bei itunes rein.

Natürlich sind die Foo Fighters eine Rockband. Aber diese Rockband wurde genealogisch bedingt seit jeher im Indie-Kontext verhandelt. Also kann ich nicht einfach behaupten, ein neues Album gehöre nicht in meinen Zuständigkeitsbereich. Leider. Denn ehrlich gesagt weiß ich nicht so recht, was man zu Sonic Highways sagen soll.
Einerseits ist das selbstverständlich allerfeinstes Handwerk.
Aber andererseits ist es auch erstaunlich arm an Momenten mit Wiedererkennungswert. Dabei war es doch gerade Dave Grohls Talent, die großen Melodien, die Mörderhooks für Jedermann zu schreiben, welchem die Band ihre Stadionrock-Größe zu verdanken hat.
Zum Glück interessiert’s mich nur peripher. Sonst wäre ich vermutlich sehr enttäuscht.
Hier können Sie das ganze Album hören.
Und hier spricht Herr Grohl mit Herrn Lettermann.

Von Wegen Lisbeth kommen aus Berlin und machen durchaus massenkompatiblen Pop. Dieser kommt zwar eine Spur zu nett daher, weiß aber nicht zuletzt auf Grund der feinen Texte trotzdem zu becircen.
Und Sushi ist tatsächlich der erste richtige Facebook-Song. Jedenfalls fällt mir sonst keiner ein. Was ja eigentlich kaum zu glauben ist, wenn man bedenkt, wie viele Jahre Facebook nun bereits unser aller Leben beherrscht.

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