Wenn man heutzutage als alternativergitarrenmusikwohlwollendgegenüberstehendes Wesen nach dem Lieblingsclub gefragt wird, fällt die Antwort gar nicht so leicht.
Mindestens drei gut aufgestellte Teams drängen sich auf, nämlich Bombay Bicycle Club (siehe zuletzt hier), Two Door Cinema Club (siehe u.a. hier) und nicht zuletzt Tokyo Police Club aus Ontario/Canada.
Und warum auch nicht? Club steht für Gemeinschaft und Kamaraderie und ist international verständlich (England: Klabb, Deutschland: Klubb, Frankreich: Klöbb, Holland: Klübb, Nürnberg: Glubb, Polen: Klwczyfzk).

Zugegeben, im Falle TPC bedeutet Club weniger „Verein“ als vielmehr „Knüppel“, aber ihre Musik kam bislang trotzdem eher als die von guten Kumpels und keineswegs als sinnloses Geknüppel daher.
Ein bißchen klangen sie meist wie das Emo-Projekt eines jüngeren Bruders von Stephen Malkmus, von den jugendlich-wilden Anfangstagen bis zum sehr guten dritten Album Champ (siehe z.B. hier).
Auf dem gerade erschienen vierten Longplayer Forcefield haben sie nun den Einkehrschwung in Richtung Mainstream-Sound genommen, und dabei natürlich Schiffbruch erlitten. Denn fast immer wenn sympathische Indie-Bands sich an dieser Übung versuchen, bleiben sowohl das „sympathisch“ als auch das „indie“ auf der Strecke, und wem mag das gefallen? In dem musikalischen Terrain, auf dem sich TPC bewegen, klingt man dann allzu schnell nach mittelmäßigen Teeniebands (think: Fall Out Boy), und die Formatradiosender winken trotzdem meistens dankend ab. Damit ist nun wirklich niemandem geholfen.
Im Falle Tokyo Police Club sei trotzdem noch mal ein Auge zugedrückt, denn sie starten das Album, beinahe wie um die eigenen Kommerz-Ansprüche zu torpedieren, mit dem über achtminütigen Opener Argentina Parts 1, 2 & 3. Und das ist dann doch wieder auf angenehme Art gleichsam schrullig wie unprofessionell, also irgendwie liebenswert.

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