Guten Tag und herzlich willkommen im DJ-Lenin-EM-Studio,
Es gibt nichts zu berichten.
Na ja, fast nichts. Die zwei entscheidenden Informationen zum Eröffnungskick lieferte uns erwartungsgemäß Fachreporter Bela Rethy (siehe auch: Krethy und Plethy).
Der tschechische Torhüter Petr Czech (übrigens ein guter Freund des deutschen Tormanns Dieter Deutsch) trägt auf Grund eines Schädelbruchs einen lustigen Helm und sieht damit ein wenig, äh sagen wir, belämmert aus. So weit, so bekannt. Bei Bela hört sich das dann so an: „wurde nach einem Schädelbruch dieser Helm in Neuseeland speziell angefertigt.“
Oha, in Neuseeland! Bekanntlich das Mekka des Schädelbruchhelmmanufakturwesens – und dann auch noch „speziell“ angefertigt – kurz gesagt: einfach ein absolutes Meisterstück der orthopädietechnischen Ingenieurskunst, bzw. eben ein Meisterstück fußballreportertechnischen Blablas.
Ferner erfuhren wir dankenswerterweise, das Schiedsrichter Rosetti „ein Krankenhausmanager aus Turin“ sei. Dass jener Rosetti dort vermutlich die proktologische Abteilung leitet, hat uns Bela aber vorenthalten.

Die wirklich großen Fußball-Ereignisse spielen sich ohnehin anderswo ab. Denken sie nur an den erschütternden Fußball-Skandal um die DJK Löwe II in der Kölner Kreisliga C. Dort schaffte das Team von Rheinkassel-Langel II am letzten Spieltag durch einen überraschenden 54:1 Erfolg gegen besagte DJK Löwe II den kaum noch für möglich gehaltenen Aufstieg in die Kreisklasse B. Sehr zum Leidwesen der Germania Nippes II, die am vorletzen Spieltag noch einen Vorsprung von schlappen 37 Toren auf den Verfolger vorweisen konnte. Dumm auch für die Löwen, dass der DFB Schmuh witterte, und die zweite Mannschaft mit einem Zwangsabstieg bestrafte. Fortan muss nun in der Kreisliga D gekickt werden – da sind alle Champions-League-Träume erst Mal in weite Ferne gerückt.
Übertriebenes Strafmaß seitens des Verbands übrigens, hingen doch die Spieler der Löwen lediglich ein wenig über („einer der Beteiligten sprach davon, dass die komplette Mannschaft wegen einer Party in der Nacht vor dem Spiel gegen Rheinkassel-Langel stark alkoholisiert angetreten sei“). Letztlich sind also die Funktionäre selbst Schuld. In manch unterer Liga wird Sonntags einfach viel zu früh angepfiffen.
Darüberhinaus ist das Ergebnis relativ harmlos. Bekanntlich versuchte vor zwei Jahren in Indien ein Zweitligist mit einem sensationellen 115:0 am letzten Spieltag doch noch eben schnell aufzusteigen. Leider haben auch dort seinerzeit die Funktionäre was dagegen gehabt und gar einen Wettskandal gewittert. Statt die überragende Leistung zu würdigen. Schließlich muss man bei einem 115:0 mehr als ein Tor pro Minute erzielen. Und das scheint mir, selbst bei komplett ausbleibender Gegenwehr der anderen Mannschaft, doch zumindest eine stolze sportliche Leistung zu sein, schließlich muss die Kirsche ja auch immer wieder zurück in den Anstoßkreis geschleppt werden.
Und bei Ihnen, Jochen Hageleit in Duisburg?

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