Der Tod Georg Kreislers hat mich dann doch mal wieder zurück an die Tastatur genötigt. Nicht, dass ich viel darüber schreiben möchte – das haben heute ohnehin schon alle brauchbaren Medien zur Genüge getan. Aber ich möchte Ihnen zumindest jenes kleine Filmchen nicht vorenthalten, in dem der in Ehren ergraute Herr Taubenvergifter dem jungen Oliver Polak gegenübergestellt wird. Aus Gründen, die sich nur der Logik eines Fernsehmachers erschließen können. (Wie wäre es nächstes Mal mit Woody Allen trifft Lady Gaga?) Wem meine Sympathien in diesem Faust-und-Eimer-Duett eher zufliegen, dürfte nicht überraschen – wenngleich ich auch dem Herrn Polak zumindest eine durchaus bemerkenswerte Fähigkeit zugestehe.
Denn in der Tat funktioniert sein Act ja genau auf jene wundersame Weise, über die er sich von Beginn seiner Karriere an, lustig zu machen versucht hat: Jeden anderen mittelmäßigen Comedian hätte man als solchen alsbald entlarvt und anschließend schlicht vergessen – bei Oliver Polak jedoch grämt man sich über das Mittelmaß, denn man würde ihn doch so gerne toll finden. Und mit Kritik ist man sehr zurückhaltend. Q.e.d. Es sei ihm gegönnt.

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