Vergangenen Samstag Mittag: Ein positiv aufgewühlter Frankfurter Partytourist streift schlendernd durch Berlin Mitte mit dem festen Willen, sich ein leckeres Frühstück zu schießen. In einer Seitenstraße wird er fündig – ein nettes, kleines Café, besetzt mit angenehm jung, urban und entspannt aussehenden Menschen, lädt zum Verweilen ein.
Ich also rein und so zum Typ hinter der Theke:
– Ich hätt‘ gern denundden Bagel und einen Kaffee.
– Welche Milch?
Oha! Wie in Amiland, denke ich, suche kurz im Geiste nach hochdeutschen Äquivalenten des urhessischen Wörtchens „Büggsemilsch“, und antworte also:
– Kondensmilch, äh, Kaffeesahne.
– Hamwa nich!
Was fragsten dann erst?, denkt man kurz, fragt aber stattdessen brav:
– Hm, was habt ihr denn?
– Na, normale Milch.
Ach so. Ja, wenn die Auswahl derart vielfältig ist:
– Ok, dann so, ja.

Eine Minute später kommt der Bedienstete an meinen Tisch und serviert mir einen Kaffee mit Soja-Milch.

Ein halbwegs normales „Danke“ ist mir wohl noch gelungen, aber innerlich hatte ich natürlich sofort biggest of grins on my face.
Denn schließlich war spätestens jetzt klar, dass der Weltgeist das Drehbuch für den nächsten Blogeintrag (nämlich diesen) bereits wieder geschrieben hatte.
Merke: auf metropolitanem Parkett ist heutzutage der Veganer besser versorgt als der Anhänger klassischer Wiener Kaffeehaustradition.
Und wenn einem gerade selbst nichts Neues einfällt, dann passiert es halt so, ja.

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