Sie heißen wahlweise Zur Mutter Kraus, Gutsherren-Stube oder Gaststätte Akropolis.
Und wenn man in ihnen arglos ein Schnitzel bestellt, werden 15 Minuten später auf einem Porzellanteller mit dem Radius einer Dartscheibe, aufgebahrt auf ein etwa fünfzentimeterdickes Fundament aus Pommes und Reis, zwei bis drei kontinentalplattengroße Schnitzelmonster auf den Tisch gewuchtet – selbstverständlich den Tellerrand noch üppig und irgendwie schlappohrenähnlich überwuchernd.
Doch damit nicht genug. Bei den ersten zaghaften Schneideversuchen droht der ganze Klumbatsch im harmlosen Fall komplett vom Teller zu rutschen, im schlimmeren Fall ein tektonisches Aufeinanderprallen der Fleischlappen, in dessen Folge sich ein gänzlich unvertilgbares, sarkodämonisches Schnitzelgebirge auffaltet.
Am Gaststättenhimmel gewahrt man eine Marienerscheinung in Gestalt von Morrissey, der Boden beginnt zu beben, der Tisch verwandelt sich in eine riesige, lange Schlachtbank, man spürt wie einem langsam Hörner aus der Stirn wachsen, und spätestens jetzt fragt man sich zum wiederholten Male, warum man eigentlich nie das geworden ist, was selbst ausgerechnet der Führer (der ja auf alles mit „arier“ total stand), war: nämlich Vegetarier.
Und weil man sich kurze Zeit später wieder gefangen hat, gute Freunde und Geselligkeit heilig sind, und Grundsatzdiskussionen und Dogmen ja auch irgendwie nerven, isst man es dann halt doch, wie immer, einfach auf.
(Siehe auch: Rauchen aufhören, Greenpeace beitreten, Welt retten)
William, it was really nothing!

*hier wurde schon mal was zu besagtem Thema veröffentlicht

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