In meiner Lieblingsmusikzeitschrift Q gibt es drei monatliche Kolumnen, welche von Billy Bragg, Sylvia Patterson und John Niven geschrieben werden. Während ich ersterem ein grundsätzliches Vertrauen entgegenbringe, zweitere zwar nicht kenne, aber ihrem Geschreibe trotzdem zumeist wohlmeinend folge, hat letzterer sich neulich auf ewig unbeliebt gemacht. In seiner Februar-Kolumne brachte Herr Niven nicht nur das ekelhafte Statement unter, er könne Fußball nichts abgewinnen und bevorzuge Tennis und Golf (sic!). Sondern er ließ auch wissen, das er der anhaltenden Verehrung der Beatles seit jeher ratlos gegenüberstehe, denn er selbst habe „die Sache mit den Beatles“ eigentlich nie verstanden.
Dies inspirierte einen gewissen Ian Wilson zu folgendem wunderschönen Leserbrief, den ich Ihnen ob seiner hervorragenden Brillianz einfach nicht vorenthalten möchte:

I took exception to Mr. Niven’s piece about popular culture. Not because he pours scorn on reality TV shows or cabbies‘ conversation topics or because he says he doesn’t like football but prefers golf and tennis. Or because he pretends to like Biffy Clyro and Police Academy 7.
No, I’m afraid anyone who states they „never really got“ The Beatles has no right to have an opinion on anything.
I’ve come across a few people in my life who have made the same claim and they invariably turn out to be either tone deaf or utter pricks.

Fein gesprochen, Herr Wilson. Dake dafür.

Do I have any Bands, I never really got?
(Es geht hier natürlich nicht um die Tausende von Bands, die offensichtlich scheiße sind, sondern um solche, die notorisch von der Musikwelt als Helden verehrt werden.)
Nun, die Manic Street Preachers (Lenin berichtete)
und vor allem The Jesus And Mary Chain.
Im Indie-Bereich kommen mir The Flaming Lips und The Fall in den Sinn.
Am I tone deaf?
Nope.
Am I an utter prick?
Not either. (Mind you, mine’s golden!)

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